Erst kam der Frühling, der Arabische Frühling und nahm in Tunesien seinen Anfang. Aber dann kam Kais Saied. Und er kam, um zu bleiben. 2019 zum Präsidenten gewählt rief er zwei Jahre später den Notstand aus und riss im Schutz dieses Notstandes immer mehr Machtbefugnisse an sich. Als erklärter Sieger der jüngsten Präsidentschaftswahl hat er nun angekündigt, „die tunesische Revolution zu vollenden.“ Aber viele befürchten, dass er stattdessen die Abschaffung der tunesischen Demokratie vollendet. Denn schon bei der jüngsten Wahl scheint bei Weitem nicht alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein. Welche Zukunft also hat diese einstige Vorzeige-Demokratie? Wovon hängt ab, welche Kräfte sich am Ende durchsetzen? Und ist Tunesien ein Land, mit dem die EU bedenkenlos einen Migrations-Deal abschließen kann? All das wollen wir wissen unter anderen von der ARD-Nordwestafrika-Korrespondentin Dunja Sadaqi und dem Islamwissenschaftler und Journalisten Rainer Hermann. Podcast-Tipp : Weltzeit Tunesien - Demokratie auf dem Rückzug Kurz vor der Präsidentschaftswahl am 6. Oktober steht Tunesien politisch am Scheideweg. Die autoritären Maßnahmen der Regierung unter Kais Saied führen zur weitgehenden Unterdrückung der Opposition. Kritische Stimmen werden systematisch ausgegrenzt. Dieser Podcast entstand vor den Wahlen in Tunesien, zeigt aber sehr eindrücklich, wie es den Menschen vor Ort im Moment geht. Die Welt verstehen mit der „Weltzeit“: Der Auslandspodcast von Deutschlandfunk Kultur erklärt Krisen, Konflikte und Zusammenhänge. https://www.ardaudiothek.de/episode/weltzeit/tunesien-demokratie-auf-dem-rueckzug/deutschlandfunk-kultur/13765831/