Zwei Schubladen in einem alten Metallschrank - im Eingangsbereich der Verwaltung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, darauf handschriftlich die Aufschrift: „Deportationskartei“. Hier wurden in der Nachkriegszeit die Namen von 6500 Jüdinnen und Juden verzeichnet - mit Geburtsdatum, letzter Adresse in Frankfurt, dem Ort des Exils oder in den allermeisten Fällen dem Ziel der Deportation. Angelegt hat diese Kartei der Frankfurter Rabbiner Leopold Neuhaus, der selbst Theresienstadt überlebt hatte und mit dem Verzeichnis eine Brücke schlagen wollte zu den Menschen, die vor 1933 die Jüdische Gemeinde Frankfurts ausgemacht hatten. Jetzt wurde diese Kartei wiederentdeckt und in Teilen in Buchform veröffentlicht. Wir stellen das Buch vor und sprechen darüber mit der Rabbinerin Elisa Klapheck. Moderation: Christoph Scheffer