Das Interview mit Judith Rakers, Tagesschau-Sprecherin "Mein Vater kennt mich als Raviolikind"
Früher gab's abends nach der Tagesschau-Schicht Dosenravioli, heute Kartoffeln aus dem eigenen Garten: Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers baut mittlerweile Gemüse an, hält Hühner und schreibt Bücher übers "Homefarming". Im Interview erzählt sie, was sie daran fasziniert und weshalb ihr Vater darüber lachen muss.
Judith Rakers hat die Liebe zur Natur wiederentdeckt, nachdem sie 20 Jahre lang das Hamburger Stadtleben genossen und geliebt hat. Jetzt wohnt sie weit draußen vor der Stadt: "Also es ist schon wirklich am A ... der Welt, wo ich wohne. Aber es macht mich total glücklich."
hr-iNFO-Moderatorin Mariela Milkowa will wissen, woher diese Liebe zur Natur kommt. Und dann erzählt Rakers vom ländlichen Leben im kleinen Luftkurort bei Paderborn: "Ich bin halt da aufgewachsen und habe das aufgesogen und fand das früher als Kind super, in der Pubertät dann maximal Scheiße ..." Rückfrage Milkowa: "Hast Du gerade das Wort mit S.C.H. gesagt?" Rakers: "Ja, es ist mir beim Plappern rausgerutscht. Können wir das rausschneiden?" Beide sind sich einig: nicht nötig.
Ihr Vater liegt "seit Wochen lachend auf dem Rücken"
40 Jahre lang, erzählt Rakers, habe ihr alleinerziehender Vater eine Tochter gehabt, die rein gar nichts mit Küche und Kochen am Hut hatte: "Mein Vater kennt mich als Raviolikind". Und jetzt liege er seit Wochen lachend auf dem Rücken.
Sie erzählt von der großen Freude, die sie beim Gartenbau empfindet. Und dass es einfacher sei als gedacht. Erzählt von der Faszination, sich selbst versorgen zu können. Und von der Lust am Rührei, das sie sich direkt von den eigenen Hühner servieren lassen kann. Aber Tiefkühlkost ist auch noch erlaubt, wenn es mal nicht anders geht.
Nachhaltigkeit frei Haus
Nachhaltigkeit spielt für sie eine Rolle, weil es mit ihrer Lebensentscheidung mitgeliefert wurde: „Es kommt frei Haus dazu. Ich habe das nicht gemacht, weil ich gesagt habe, ich will jetzt meinen Lebensstil auf Nachhaltigkeit ändern, ich will jetzt CO2 einsparen. Aber de facto tue ich das natürlich. Ich habe das gemacht, weil ich wollte.“
Die Tagesschau-Sprecherin und Moderatorin der Talkshow "3 nach 9" würde auf nichts von dem Verzichten, was sie gerade hat und erlebt. Das müsse sie auch nicht, und das sei durchaus ein Privileg: "Ich habe das natürlich auch bewusst gewählt, diese Kombination aus den Dingen. Genauso, wie ich gerne Vielfalt im Hühnergehege habe oder im Beet, habe ich auch gerne Vielfalt in meinem Leben und genieße das sehr. Ich glaube, das hält frisch im Kopf." Apropos frisch: Aus welchen Gemüsen man schnell Leckeres zubereiten kann, und warum Tomaten kein Anfängergemüse sind für den Garten, auch das verrät die gärtnernde Tagesschau-Sprecherin im Interview.
Sendung: hr-iNFO "Das Interview", 1.2.2023, 20:35 Uhr
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