Nur lästig oder auch nützlich? Warum Mücken unverzichtbar für Schokolade sind

Mücken sind allgegenwärtig, und sie haben ein Imageproblem: Sie summen zu laut, sie stechen zur oft, die Stiche jucken zu viel, und dann können sie auch noch Krankheiten übertragen. Aber hat das Mücken-Mensch-Verhältnis nur Schattenseiten?

Asiatische Tigermücke
Bild © picture alliance/KEYSTONE | ENNIO LEANZA
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Mücken und Fliegen sind nicht nur ähnlich lästig, die länglichen und schmalen Insekten sind tatsächlich auch am nächsten verwandt mit den Fliegen. Das sieht man unter anderem daran, dass Mücken und Fliegen ein paar Flügel haben und nicht wie andere Insekten zwei. Das zweite Flügelpaar ist zu sogenannten Schwingkölbchen umgebildet. Mit denen orientieren sich Mücken und Fliegen beim Fliegen im Raum.

Ihre Eier legt die Durchschnitts-Mücke im oder am Wasser ab. In dem entwickeln sich dann die jungen Mücken. Zuvor geben die geben Mücken-Weibchen für die Paarung Sexuallockstoffe ab, außerdem summen sie tiefer als die Männchen. Beides wird von den Männchen mit Hilfe ihrer besonders großen, buschigen Fühler wahrgenommen.

Nur weibliche Mücken saugen Blut

Mit ihren Mundwerkzeugen können Mücken erst einmal Pflanzensäfte und Blütennektar aufsaugen. Eine Spezialfähigkeit der Mückenweibchen ist, dass sie beispielsweise menschliche Haut zum Blutsaugen durchstechen können. Aus dem Blut benötigen sie nämlich Eiweiß, damit sie selbst Eier legen können.

Grund zur Vorsicht ist jedoch, dass Mücken beim Stechen auch Krankheitserreger übertragen können, so etwa einzellige Parasiten der Gattung Plasmodium, also beispielsweise die Erreger der Malaria oder Viren, die zu Dengue, Zika, Chikungunya oder Gelbfieber führen. Je nach Erreger kommen andere Mückenarten als Überträger in Betracht. Insgesamt gibt es weltweit deutlich über 15.000 Mückenarten.

Snack für die Fauna, Bestäuber für die Flora

Allerdings sind Mücken manchmal eben doch auch ziemlich nützlich: Sie gehören zum Beispiel zu den Insektenarten, die international auch als Pflanzenbestäuber wichtig sind, in Sibirien ebenso wie im Regenwald. Dort zählt die höchstens drei Millimeter große Bartmücke zu den wichtigsten Bestäubern der kompliziert gebauten Kakao-Blüten. Ohne Mücken also keine Schokolade.

Mücken spielen auch für andere Vertreter der Tierwelt eine wichtige Rolle, beispielsweise für Fische, Vögel oder Fledermäuse: Für die und andere Tiere sind Mücken ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel.

Und weil Mücken rund um die Welt wichtig, manchmal lästig, aber geradezu omnipräsent sind, haben Sie auch mehr als nur einen Namen: So begegnen sie einem als Gelsen in Österreich, als Mucken in Südhessen und immer wieder auch als Schnaken. Obwohl das für Tierkundler nur die besonders großen Mücken sind, die kein Blut saugen.

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Sendung: hr-iNFO "Aktuell", 9.8.2023, 9 bis 12 Uhr

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Quelle: hr-inforadio.de/nmah