Ist das vielleicht ihre beste Tarnung, dass viele Menschen immer wieder versucht sind zu sagen: „Die spinnen, die Reichsbürger“? Weil das Skurrile an ihren Ansichten oft zuerst ins Auge springt: dass sie die Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennen, sondern nur das Deutsche Reich von 1871 oder 1937. Dass sie deshalb Steuern verweigern und eigene „Hoheitsgebiete“ in Deutschland ausrufen. Aber aus ihren finsteren Verschwörungserzählungen können Hass, Hetze und Gewalt entstehen.

Und „von gestern“ scheinen Reichsbürger nur in ihren Ansichten zu sein, nicht was ihre Fähigkeit angeht, gefährliche Pläne zu schmieden. Es gibt Reichsbürger, die sich Waffen beschaffen, die Polizeibeamte angreifen und die in Deutschland einen Umsturz geplant und auch schon sehr konkret vorbereitet haben sollen. Unter dieser Anklage stehen jedenfalls neun von ihnen seit Ende Mai vor dem Oberlandesgericht Frankfurt – die Gruppe um Prinz Reuß. In einem Prozess, der jetzt nach der Sommerpause in seine nächste Runde geht.  Was ist während des Prozesses schon auf den Tisch gekommen? Welche Gefahr geht von der Reichsbürgerszene aus? Unter welchen Umständen fällt das, was sie denken und sagen, auf fruchtbaren Boden? Und was kann man ihnen nicht nur juristisch, sondern auch politisch und gesellschaftlich entgegensetzen?  

Sprechen wir darüber mit dem Politikwissenschaftler Jan Rathje („Reichsbürger, Selbstverwalter und Souveränisten: Vom Wahn des bedrohten Deutschen“), der Philosophin Judith Simon, dem Journalisten Thilo Baum („Immun gegen Unsinn: Wie wir uns eine fundierte Meinung bilden“) und dem hr-Gerichtsreporter Wolfgang Hettfleisch. 

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Der Tag

Jeden Tag ein wichtiges Thema – von Montag bis Donnerstag. Eines, das Fragen aufwirft. „Der Tag“ sucht Antworten, beleuchtet Hintergründe und ordnet ein. Und spricht mit Menschen, die zum Thema etwas zu sagen haben. Monothematisch, aber facettenreich entsteht so ein Bild aus vielen Perspektiven.

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