Alexander Lorz, Präsident der Kultusministerkonferenz "Wir haben noch ein paar herausfordernde Jahre vor uns"

Mehr als 26.000 Grundschullehrer sollen bis 2025 an deutschen Grundschulen fehlen. Schon jetzt unterrichten viele Quereinsteiger, die oft keine pädagogische Ausbildung haben. Ein Gespräch über Gründe, kurzfristige und langfristige Lösungsansätze.

Kultusminister Alexander Lorz
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hr: Was sind die Gründe für den Lehrermangel an deutschen Grundschulen?

Lorz: Ich wehre mich natürlich immer ein bisschen gegen diesen pauschalen Begriff. Man muss das differenziert betrachten. Wir haben einen teilweisen Mangel, das ist aber von Region zu Region unterschiedlich, von Schulform zu Schulform und letzten Endes auch von Unterrichtsfach zu Unterrichtsfach. Wir haben Bereiche, da haben wir keinen Mangel. Aber andere: Ja, da ist die Knappheit im Moment ausgeprägt. Und die Grundschulen beschäftigen uns natürlich in ganz Deutschland im Moment besonders, weil sie nun mal so wichtig sind, weil jedes Kind da durch geht. 

Es gibt im Wesentlichen drei Gründe, die dazu geführt haben, dass der Bedarf ganz wesentlich angestiegen ist in den letzten Jahren. Der erste ist natürlich die Zuwanderung. Das umfasst nicht nur die in den Jahren 2015, 2016  gekommenen Flüchtlinge, obwohl das in Hessen schon ein kompletter Jahrgang war, der einfach mal so vom Himmel fiel. Das wirft Ihnen natürlich jede Prognose über den Haufen. Aber wir haben auch eine sehr, sehr hohe EU-Zuwanderung. Wir haben natürlich auch Binnen-Wanderungsbewegungen in Deutschland, aber wir haben netto einfach eine sehr hohe Zuwanderung.

Dann haben wir etwas, was eigentlich sehr erfreulich ist: Wir haben gestiegene Geburtenraten zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Und zwar signifikant gestiegene Geburtenraten, die so auch nicht eingepreist waren. 

Und dann haben wir natürlich auch in mehr oder weniger allen Ländern in den letzten Jahren sehr viele zusätzliche Stellen geschaffen, gerade an den Grundschulen mit Blick vor allem auf den Ausbau der Ganztagsangebote. Das sind natürlich Ergebnisse politischer Entscheidungen. Aber die waren halt vor sieben Jahren auch noch nicht unbedingt in diesem Ausmaß absehbar.

Nachbesserung bei Bedarfs-Berechnung

hr: Die Länder berechnen den künftigen Bedarf an Lehrern. Nach einer Erhebung der Kultusminister-Konferenz fehlen bis 2025 mindestens 15.000 Grundschullehrer, laut Bertelsmann-Stiftung sind es mindestens 26.000. Wie kann es zu dieser Diskrepanz kommen?

Lorz: Das hat mit den Veränderungen der zugrunde liegenden Prämissen zu tun. Wir reden ja hier vom Jahr 2025, darauf ist diese Prognose ja geeicht. Und da hat zum Beispiel das Statistische Bundesamt jetzt schlicht und ergreifend mal die Geburtenrate von 1,5 auf 1,6 hochgesetzt aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre. Und das schlägt sich natürlich in der Prognose gleich in erheblich erhöhten Schülerzahlen nieder. Wir arbeiten natürlich auf allen Ebenen permanent daran, wie wir unsere Berechnungen da noch verfeinern können, wie wir sie noch verlässlicher machen können.

hr: Wäre es nicht von Nöten, dass man diese Zahlen möglichst aktuell - also jährlich - erhebt, um möglichst nah an diesen Entwicklungen dran zu sein?

Lorz: Das ist absolut zutreffend, vor allem weil diese Entwicklungen sich mit einer Schnelligkeit vollziehen, die wir auch aus früheren Zeiten so nicht kennen. Deswegen hat zum Beispiel die Kultusministerkonferenz auch im letzten Jahr beschlossen, dass wir in Zukunft jährlich unsere Zahlen insgesamt für Deutschland neu berechnen und auch veröffentlichen werden.

hr: Können Sie angesichts der Zahl von mindestens 26.000 fehlenden Lehrern bis 2025 nachts noch schlafen?

Lorz: Naja, in meiner Eigenschaft als hessischer Kultusminister geht das ja noch halbwegs. Denn wie gesagt, unsere Prognosen und unsere Bedarfsberechnungen sind zwar auch nicht entspannt, aber sehen noch anders aus als in den Regionen, aus denen in den letzten Monaten oder Jahren die Schlagzeilen kamen. Trotzdem wissen wir: Wir müssen auf allen Ebenen arbeiten und müssen eigentlich alle Anstrengungen unternehmen. Und da sind mittlerweile eigentlich auch alle Länder dabei.

Das heißt: Wir erhöhen die Zahl der Studienplätze, wir sorgen dafür, dass genügend Referendar-Plätze bereit stehen, wir aktivieren beispielsweise oder verlängern die Dienstzeit von Lehrern, die sonst in den Ruhestand gehen würden. Wir bewegen Teilzeitkräfte zur Aufstockung und wir - wenn ich das mal so salopp sagen darf - schulen beispielsweise auch Lehrkräfte aus anderen Lehrämtern für die Grundschule. Also da haben wir schon ein ganzes Konzert von Maßnahmen, die in den letzten Jahren eigentlich auch schon sehr gut gegriffen haben.

"Wir ziehen an allen Strippen"

hr: Wie groß ist der Lehrermangel an hessischen Grundschulen?

Lorz: Also wir haben eine angespannte Situation. Wir stellen jede Grundschullehrerin und jeden Grundschullehrer ein, die wir finden können. Und im Großen und Ganzen gelingt es uns damit auch, die Stellen alle zu besetzen. Aber wir haben natürlich keinen Pool mehr, aus dem wir beispielsweise Vertretungskräfte nehmen könnten, die dann das Grundschullehramt studiert haben. Weil im Moment bekommt wirklich jede ausgebildete Grundschullehrerin und jeder ausgebildete Grundschullehrer sofort eine Planstelle.

hr: Der Höhepunkt des Lehrermangels kommt erst noch. Sie haben schon versucht, die Zahl der Studienplätze zu erhöhen, sie arbeiten mit Pensionären. Welche Instrumentarien bleiben Ihnen noch übrig?

Lorz: Wenn ich das korrigieren darf: Wir haben nicht versucht, die Studienplätze zu erhöhen. Wir haben sie massiv erhöht, jetzt auch gerade wieder zu diesem Wintersemester um weitere 135. Ich glaube, wir müssen da wirklich kreativ sein, was solche Lösungen angeht. Wir sind ja in den letzten Jahren damit auch sehr gut gefahren. Die Aufstockung der Teilzeitkräfte hat uns viele Stellen sozusagen netto gebracht und hat auch dazu geführt, dass wir zu diesem Schuljahr im Großen und Ganzen gut heraus kamen.  

Ja, wir müssen einfach an all diesen Strängen weiter ziehen. Und es ist richtig: Wir werden noch ein paar herausfordernde Jahre vor uns haben, bevor die Ausweitung der Studienplätze sozusagen voll durchschlägt und die Menschen im Schuldienst ankommen. Ich bin für jede zusätzliche Idee dankbar, wenn noch jemand eine hat, wie wir qualifizierte Kräfte akquirieren können. Aber in der Tat: Wir ziehen an allen Strippen, derer wir habhaft werden können. Bis jetzt auch keineswegs erfolglos.

"Quereinsteiger sind nicht per Definition ungeeignet"

Quereinsteiger, also Menschen ohne pädagogische Ausbildung, werden zum Teil als volle Lehrer in den Grundschulen eingesetzt. Bildungsforscher betonen aber, dass sie vor allem in der ersten oder zweiten Klasse nicht eingesetzt werden sollten, weil sie die Kompetenz nicht haben. Liegen die Experten falsch mit ihrer Einschätzung?

Lorz: Wir haben schon eine klare Priorität: Wo immer wir eine voll-ausgebildete Lehrkraft einsetzen können, tun wir das auch. Aber wenn man eben diese Möglichkeit nicht hat, und das ist im Vertretungsfall jetzt wirklich schwierig aktuell, dann muss man ja nach alternativen Möglichkeiten suchen. Und dann, glaube ich, muss man die individuelle Qualifikation der Vertretungskraft einsetzen. 

Ich würde jetzt auch nicht pauschal sagen: Quereinsteiger sind per Definition ungeeignet, Erstklässler zu unterrichten. Aber sicherlich muss man da sehr, sehr vorsichtig sein. Und das ist dann auch eine Frage der internen Schulorganisation. Ob man vielleicht dann, ich sage mal, die examinierten Lehrkräfte eher an den Anfang stellt und die Vertretungskräfte vielleicht erst später zum Einsatz bringt. 

Aber ja, der Vertretungsfall passiert halt auch dort, wo er passiert: Wenn er in der ersten Klasse passiert, ist auch die Frage: Ziehe ich dann einen Lehrer wieder aus einer anderen Klasse heraus, die eigentlich keinen Vertretungsfall hat? Also kreiere ich da quasi einen Vertretungsfall, damit dieser Lehrer in der ersten Klasse eingesetzt wird? Das ist wirklich etwas, das kann man eigentlich nur anhand der Verhältnisse vor Ort beurteilen.

(Wie) sag ich's den Eltern?

hr: Aber wäre es dann nicht fair, man würde wenigstens den Eltern sagen, dass sie es nicht wirklich mit Lehrern zu tun haben, was bisher in der Praxis so nicht geschieht?

Lorz: Normalerweise sollten die Eltern eigentlich mitbekommen, wer die Lehrerin und Lehrer ihrer Kinder gerade am Anfang der Schulzeit sind.

hr: Sagt ihnen das jemand?

Lorz: Es gibt für so was Elternabende, wo sich die Lehrer normalerweise vorstellen. Und da würde ich als Eltern vielleicht auch mal nachfragen. Aber ja, ich gehe schon davon aus, dass das in der persönlichen Vorstellung drinsteckt. Ich würde dann auch als Schule sagen, wenn ich an der Stelle tatsächlich mit einer Quereinsteigerin oder einem Quereinsteiger arbeite, wie die Betreuung beispielsweise läuft. Also wie eine examinierte Lehrkraft vielleicht im Hintergrund agiert, was möglicherweise dort noch für eine zusätzliche Qualifikation erworben wird in den Maßnahmen, die wir dafür geschaffen haben. Also ich glaube, da geht es einfach um vertrauensbildende Maßnahmen bei den Eltern.

hr: Sie als Kultusminister würden den Schulen empfehlen, die Eltern entsprechend zu informieren bei den Elternabenden, dass sie es mit Quereinsteigern zu tun haben?

Lorz: Also ich glaube Offenheit ist im Umgang der Beteiligten in der Schule miteinander immer ein Wert an sich. Weil wenn Eltern das Gefühl haben, dass die Schule ihnen irgendetwas nicht erzählen will, ist das nicht gut für das Verhältnis zwischen Eltern und Schule. 

hr: Aber würden Sie dann die hessischen Schulen auffordern, das aktiv zu tun, um die Eltern zu informieren?

Lorz: Ich glaube, das ist etwas, das würde ich auch der Schulgemeinde vor Ort überlassen, wie sie das macht. Ich halte nichts davon, da mit einem Erlass von Seiten des Ministeriums zu sagen: Am Elternabend muss ein Lebenslauf der Lehrpersonen ausgeteilt werden. Es geht um das Vertrauensverhältnis, das nur vor Ort zwischen den Menschen, die dort agieren, gebildet werden kann. Es kann ja auch zum Beispiel die Schulleitung den Schulelternbeirat einbinden, kann mal das ganze Konzept auf den Tisch legen, wie zum Beispiel der Unterricht gewährleistet wird. Das kann dann zum Beispiel auch der Schulelternbeirat den Klassenelternbeiräten kommunizieren. Aber ich weiß, das kann ich auch nicht von oben dekretieren.

"Qualifizierungsangebote werden weiterentwickelt"

hr: Nicht alle Quereinsteiger haben sich qualifiziert oder Seminare besucht. Die voll ausgebildeten Lehrer sagen: Das ist eine De-Professionalisierung unseres Berufs, darunter leiden die Grundschullehrer. Wie sehen Sie das?

Lorz: Deswegen statuiere ich auch bei jeder Gelegenheit: Unsere Priorität Nummer eins sind voll-qualifizierte Lehrkräfte. Dafür unternehmen wir alle Anstrengungen -  über die Studienplätze, die Referendar-Plätze und die Einstellungsgarantie, die wir im Prinzip jedem jungen Referendar oder Referendarin geben. Das ist unsere erste Priorität und damit, glaube ich, unterstreiche ich auch den Wert der Professionalisierung des Berufs. 

Aber wenn ich wirklich Lücken habe an der einen oder anderen Stelle - und wie gesagt, gerade im Vertretungsfall ist das im Moment nicht zu vermeiden -, dann ist es doch besser, ich ziehe Menschen heran, die das Engagement dafür mitbringen, die ja auch eine Vorqualifikation mitbringen - auch wenn's kein Lehramtsexamen ist. Und dann muss ich natürlich schauen, dass ich die entsprechend pädagogisch nachqualifiziere. Da haben wir mittlerweile auch eigene Programme dafür aufgelegt. Und die werden wir sicherlich auch noch weiter ausbauen müssen.

hr: Sie haben angedeutet, dass Quereinsteiger ab sofort auch die Möglichkeit haben, sich ausbilden und qualifizieren zu lassen. Was sehen Sie vor in Hessen?

Lorz: Ein Großteil der Kräfte, die wir jetzt etwa in den Grundschulen einsetzen, sind auch Lehrkräfte in einem anderen Lehramt. Die werden dann natürlich in ganz anderer Art und Weise pädagogisch sozusagen umqualifiziert auf die besonderen Herausforderungen der Grundschulpädagogik.

Für alle anderen gibt es Kurzzeit-Programme. Aber natürlich habe ich die Absicht, da auch länger laufende Qualifikations-Programme aufzulegen. Vor allem eben für Kräfte, die nicht nur kurzfristig als Vertretungskräfte einspringen, sondern die möglicherweise eine längerfristige Perspektive suchen. Beispielsweise wenn die Schulen zurückmelden: Ja, das könnten wir uns vorstellen, mit dieser Kraft auf Dauer zu arbeiten. Diese Programme haben wir noch nicht überall installiert, aber sie werden von der Lehrkräfte- Akademie angeboten und werden jetzt auch weiterentwickelt.

Förderung der Chancenungleichheit?

hr: Es gibt die Sorge, dass durch die De-Professionalisierung an Grundschulen die Chancenungleichheit weiter verstärkt wird: Dass also durch den Lehrermangel nicht alle Kinder so gefördert werden können, wie es eigentlich notwendig wäre.

Lorz: Man muss natürlich auch sehen: Wo kommt die Chancenungleichheit her? Und da spielt natürlich das gesellschaftliche Umfeld - das familiäre Umfeld vor allem, die Elternhäuser - eine ganz wesentliche Rolle. Und wir müssen sehen, dass Schule heutzutage viele Herausforderungen hat oder viele Aufgaben übernehmen muss, die früher die Gesellschaft oder die Familien übernommen haben. 

Aber für das, was wirklich die bestimmenden Faktoren dieser Chancenungleichheit sind - ich glaube, dafür brauchen wir eher noch mehr Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in der Grundschule, vielleicht auch Erzieherinnen und Erzieher oder vielleicht zum Beispiel solche gesundheitsbetreuenden Kräfte - und, und, und. Ich glaube, vielleicht muss der Schwerpunkt eher darauf liegen. Nur: Die wachsen natürlich auch nicht auf den Bäumen.

Wir haben vor sechs Jahren mit der sozial-initiierten Lehrerzuweisung begonnen. Damals noch mit 300 Stellen. Inzwischen sind wir bei 800 angekommen und die gehen ja nach Kriterien, die wir auch sukzessive verfeinert haben - eben ganz gezielt an die Schulen mit besonderen Herausforderungen. 

hr: Sie versprechen im Koalitionsvertrag den Ausbau der Ganztagsschule in Hessen - mit klaren, konkreten Zahlen. Ist das angesichts der Situation, die wir jetzt schon haben, nicht fast schon Irreführung der Wähler?

Lorz: Was ist die Alternative angesichts des gesellschaftlichen Bedarfs, den wir ja auch haben, was ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote anbetrifft? Wir können ja schlecht sagen, das verschieben wir jetzt mal auf die Zeit, wenn wir definitiv wieder so viele Lehrerinnen und Lehrer auf dem Arbeitsmarkt haben, dass wir das abdecken können. Ich glaube, das würde auch niemand verstehen. 

Außerdem ist der Ganztagsbereich natürlich schon etwas Besonderes. Klar brauchen Sie im Ganztagsbereich auch voll-qualifizierte Lehrkräfte, insbesondere in der Steuerungs- und Koordinationsfunktion. Aber Sie brauchen ihn jetzt nicht unbedingt in jeder einzelnen Einheit des Ganztags-Bereichs. Da spricht doch absolut nichts dagegen, dass wir beispielsweise auch Übungsleiter von Sportvereinen, Musikpädagogen und sonstige Kräfte, die kein Grundschullehramt haben, aber in dem speziellen Bereich, den sie abdecken, qualifiziert sind, dass wir die mit heranziehen. 

Hochschule vor Grundschule? Die deutsche Bildungstradition

hr: Im Vergleich zu anderen OECD-Ländern investieren wir in Deutschland gemessen am Anteil am BIP weniger in unsere Grundschulen. Das sagt doch auch etwas aus über den Stellenwert, den wir der Grundschule beimessen, oder?

Lorz: Ja, da erkennt man natürlich in der Tat sozusagen die deutsche Bildungstradition. Wir sind sehr stark in unseren Investitionen im höheren Bereich, auch zum Beispiel gerade in den Hochschulen. Da liegen wir ziemlich an der Spitze bei der OECD. Aber auch in der weiterführenden Schule, also in der Sekundarstufe. Ja, das ist traditionell. In Deutschland entstammt das auch mehr so einer Haltung: Naja, Grundschule, da spielt man so ein bisschen ABC und Einmaleins mit den i-Dötzchen und das ist im Prinzip so eine halbe Spaßveranstaltung. Ich drücke mich jetzt bewusst ein bisschen salopp aus, ich weiß es. 

Ja, da kommen wir her. Aber das hat sich lange geändert. Und nun wollen wir aber ja nicht die Investitionen in anderen Bildungsbereichen zurückfahren. Wir haben sehr, sehr viel investiert im Bereich der frühkindlichen Bildung, wo sehr viel ausgebaut wurde. Und wir sind im Moment auch in allen Ländern dabei, in die Grundschulen gerade auch mit dem Ausbau der Ganztagsschulangebote sehr viel zu investieren, damit wir dort auch qualifizierte Bildungsangebote machen können. 

Also, da wird die Situation in einigen Jahren anders aussehen. Aber wir kommen eben aus einer anderen Tradition. Und bei dem großen Tanker, den unser Bildungssystem darstellt, braucht es immer Zeit, um sowas fundamental zu ändern.

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Das Interview führten Brigitte Kleine, Petra Boberg und Jens Borchers.

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Quelle: hr INFO