Streitgespräch: Echt jetzt? Überzeug mich in 18 Minuten Zusammenhalten in der Krise – sollten Reiche jetzt mehr zahlen?

Um die Folgen der Energiekrise abzumildern, sollten Reiche mehr zahlen, sagen die einen. Auch "Echt jetzt?"-Host Jens Borchers meint: Das deutsche Steuerrecht sei ungerecht und bevorzuge die, die viel Vermögen haben. Unternehmerin Stella Pazzi hält dagegen: Eine Vermögenssteuer etwa oder eine höhere Erbschaftssteuer gefährde Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Entwicklung.

"Echt jetzt?"-Host Jens Borchers und Unternehmerin Stella Pazzi
"Echt jetzt?"-Host Jens Borchers und Unternehmerin Stella Pazzi Bild © dpa; AnneGrossmannFotografie / Collage: hr
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Deutschland steckt in der Krise: steigende Energiepreise, Inflation, Angst um die wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem ärmere Menschen und Menschen mit niedrigem Einkommen fragen sich, wie sie über die Runden kommen sollen, während andere – zumindest vorläufig – weiterleben können wie bisher. Droht da eine soziale Spaltung?

Ja, warnen die einen und fordern: Die Reichen und Wohlhabenden sollen jetzt mehr abgeben. Zum Beispiel durch die Einführung einer Vermögenssteuer oder eine Verschärfung der Erbschaftssteuer. Andere warnen: Die Leistungsstarken jetzt noch mehr zu belasten, mache alles nur noch schlimmer.

Ungerechtes Steuerrecht?

"Echt jetzt?"- Host Jens Borchers findet, das deutsche Steuerrecht sei ungerecht. Denn es bevorzuge die, die viel Vermögen haben. Und er verweist auf die Initiative „taxmenow“, in der Reiche selbst eine höhere Besteuerung von Millionenvermögen fordern.

Die Unternehmerin Stella Pazzi sieht sich selbst nicht als reich. Ihr Vermögen stecke in ihrem Unternehmen. Schon heute seien Unternehmen wie ihres durch hohe Steuern und Abgaben belastet. Und sie warnt: Wenn jetzt zum Beispiel eine Vermögenssteuer oder eine höhere Erbschaftssteuer kämen, gefährde das Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Entwicklung.

In "Echt jetzt? Überzeug mich in 18 Minuten!" treffen die beiden aufeinander.

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Echt jetzt? Überzeug mich in 18 Minuten!

Viel Emotion, viel Aufregung - aber Meinungen austauschen, über Argumente und auch deren Tauglichkeit reden? Eher selten. Das kommt euch bekannt vor? Uns auch. Mit unserem Format "Echt jetzt?" wollen wir das ändern. Wir wollen reden und sogar streiten – aber nicht übereinander, sondern miteinander: Zwei Personen mit zwei Meinungen gemeinsam in einem Gespräch.

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Sendung: hr-iNFO "Echt jetzt?", 9.11.2022, 21:05 Uhr

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Quelle: hr-inforadio.de/csi

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32 Kommentare

  • Wer viel hat, kann auch viel geben. Eigentlich bräuchte man keine Diskussionen darüber führen. Es sollte selbstverständlich sein, dass man die, die nicht so viel haben, die sich fragen, kann ich meinem Kind/Enkel dieses Jahr was zu Weihnachten schenken, kann ich die Heizkosten noch bezahlen, kann ich mir die nächste warme Mahlzeit noch leisten usw. ..., (und ja, es gibt viele Menschen in Deutschland, die wenig bis nichts haben), unterstützt. Es ist so traurig, dass immer alles auf den Staat geschoben wird.
    Fragt sich einer der Reichen, soll ich mir dieses Jahr für Weihnachten wieder ein neues Outfit für mehrere 100 Euro kaufen oder gebe ich das Geld ab für diejenigen, die noch nicht mal eine warme Jacke haben? Oder: Braucht mein Kind dieses teure Spielzeug wirklich?
    Es sollte ganz selbstverständlich sein, dass die, die im Überfluss haben, von ihrem Reichtum abgeben, Es sollte eine Herzensangelegenheit sein. Keine Verplichtung. Aber die Herzen erkalten mehr und mehr.

  • Bei der Frage, ob Reiche jetzt mehr zahlen sollen, kommt immer das Argument, dass sie schon längst viel mehr zahlen. Ja, in absoluten Summen stimmt das. Wer viel Geld hat (insbesondere, wenn er es durch seine Arbeit verdient), zahlt deutlich höhere Summen an Steuern, als jemand der wenig verdient.
    Lassen Sie uns die Frage doch mal anders rum stellen: Wer hat nach dem Zahlen der Steuern noch mehr Geld zum Leben übrig? Da dürfte die Antwort ganz klar ausfallen. Geringverdiener zahlen zwar keine oder kaum Steuern, haben aber trotzdem kaum was zum Leben. Gutverdiener und Höchstverdiener müssen zwar einen größeren Betrag abgeben, haben aber immer noch wesentlich mehr Geld zum Leben zur Verfügung. Und das ist doch das entscheidende Kriterium!
    Wer sich als Gutverdiener*in ungerecht behandelt fühlt, weil er absolut und anteilig mehr Steuern zahlt, sollte sich mal überlegen, wie er/sie mit dem Gehalt einer Pflegekraft oder einer Reinigungskraft auskäme.

  • Die Reichen müssen mehr besteuert werden und nicht nur auf freiwilliger Basis
    Die aktuelle Besteuerung arbeitender ist zu hoch

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