Kommentar: Kein WM-Public Viewing in Paris "Das Minimum dessen, was man tun kann“

In etwas mehr als einem Monat startet die Fußball-WM in Katar. Wegen der Menschenrechtslage in dem Emirat haben Paris und andere französische Städte nun verkündet, dass sie die Spiele nicht öffentlich auf Leinwänden zeigen werden. Das sei folgerichtig, meint unser Kommentator. Was denken Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!

2018 wurde bei der WM in Paris noch öffentlich mitgefiebert
2018 wurde bei der WM in Paris noch öffentlich mitgefiebert Bild © picture-alliance/dpa
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Am 20. November beginnt im Emirat Katar die Fußball-Weltmeisterschaft. Normalerweise sind Fußball-Weltmeisterschaften im Sommer. Damit verbunden sind Volksfeste und Public Viewings. Nun ist es Winter. Daher wäre die Absage der französischen Hauptstadt Paris an alle Public Viewings ja schon aus Temperaturgründen nachzuvollziehen. Aber wenn es nur das wäre! Marseille denkt auch darüber nach, Großleinwände zu verbieten. Der Bürgermeister der Stadt am Mittelmeer prangert die WM als menschliche und ökologische Katastrophe an.

Und da kommen wir der Sache schon näher: kalte Temperaturen in den meisten französischen Städten. Mit Katar ein Land, in dem 2020 laut eines Berichts der Internationalen Arbeitsorganisation der UN 50 Arbeitsemigranten starben und 500 weitere schwer verletzt wurden. Und vielleicht auch ein bisschen die Angst vor den eigenen französischen Fans, die - siehe das letzte Auswärtsspiel von Eintracht Frankfurt in Marseille - gerne auch mal mit Raketen wüst um sich schießen.

Es hätte viel früher gehandelt werden müssen

Keine Public Viewings sind für mich eher das Minimum dessen, was man tun kann. Denn wie bitte schön - außer mit Geld - lässt sich die Vergabe dieser WM an Katar erklären? Der Bremsfallschirm hätte also viel früher aufgemacht werden müssen. Wurde er aber nicht, da es natürlich ums Geld geht.

Das nächste sportliche Großereignis mit Irrsinnscharakter steht ja auch schon: Die Asien-Winterspiele 2029 wurden nach Saudi-Arabien vergeben. Wie sagt der ehemalige Ski-Olympiasieger Markus Wasmeier so treffend dazu: „Es ist wirklich sehr skurril, was da abläuft. Man hat anscheinend nichts gelernt.“ Die Absage an Public Viewings ist also richtig. Nur die großen Fehler wurden viel früher gemacht.

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Quelle: hr INFO

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6 Kommentare

  • Der hr-iNFO setzt neue Maßstäbe beim Thema Wenn es unwichtig ist, darf der Bürger mitreden.

  • Die NATO hat seit Ende des kalten Krieges 4 Millionen Muslime getötet. Irgendwelche Konsequenzen? Nö. Dann Fresse halten! Vor allem, wenn es um Fußball geht!

  • Wir beziehen also deren Öl und lassen sie unsere Firmen aufkaufen, aber sollen nicht mit ihnen Fußball spielen?
    Was für eine Scheindebatte. Der hr sollte sich schämen, bei dieser politischen Korrektheit mitzuspielen

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