Vorsicht Fake-Shops Abzocke mit billigem Brennholz und Pellets
Immer mehr Menschen heizen wegen der hohen Energiepreise mit Holz. Entsprechend sind auch dafür die Preise gestiegen und das Angebot ist knapp. Das nutzen Betrüger aus und bieten günstiges Brennholz und Pellets im Internet an. Wie erkennt man diese Fake-Shops und was kann man tun, wenn man schon darauf hereingefallen ist? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Womit werben die Betrüger?
Die werben vor allem mit sehr günstigen Preisen. Brennholz ist ja auch teurer geworden - bis zu 140 Euro pro Raummeter Hartholz können da aufgerufen werden, Weichholz ist noch ein bisschen günstiger. Aber in solchen Shops finden sich dann Angebote, die bei 60 bis 70 Euro pro Raummeter liegen. Die Betrüger begründen das zum Beispiel damit, dass das Holz im benachbarten EU-Ausland viel günstiger sei als in Deutschland und dort eben auch noch genügend Ware verfügbar sei.
Wie kann man als Verbraucher einen unseriösen Shop im Internet erkennen?
Der erste Anlauf ist immer das Impressum der Website. Wenn das fehlt, sollte ich schon mal sehr skeptisch sein. Und auch wenn dort kein Name und keine Kontaktdaten angegeben sind, könnte da eventuell was nicht stimmen. Wenn dort eine Telefonnummer steht, kann ich dort einfach mal anrufen und schauen, ob bei der Nummer überhaupt jemand zu erreichen ist - und wenn ja fragen, woher diese günstigen Preise kommen. Wenn ich niemanden erreiche, dann ist das auch schon mal kein gutes Zeichen.
Außerdem kann ich, wenn auf der Website eine Postanschrift angegeben ist, die Adresse in einen Kartendienst im Internet eingeben und mir die Umgebung ein bisschen genauer anschauen. Wenn mir da etwas komisch vorkommt, also wenn die Gegend jetzt nicht so wirklich zu einem Brennholz-Unternehmen passt, dann sollte ich auch skeptisch sein.
Grundsätzlich sind natürlich total günstige Preise oftmals zu schön, um wahr zu sein. Da sollte ich auch immer mal vergleichen: Was kostet das Brennholz in anderen Online-Shops? Wenn es wirklich zu günstig ist, dann Finger weg. Ich kann zudem auch im Internet schauen, ob ich Bewertungen dieses Online-Shops finde. Wenn die schlecht ausfallen, dann sollte ich da vielleicht doch lieber nicht bestellen.
Gibt es auch bei der Bezahlung Dinge, bei denen man hellhörig werden sollte?
Beim Bezahlen ist es immer merkwürdig, wenn der jeweilige Shop nur Vorauskasse anbietet. Wenn eine Telefonnummer angegeben ist, kann ich dort auch mal anfragen, ob ich eine Anzahlung leisten kann. Dann verliert man im Falle eines Falles nicht den kompletten Betrag. Am besten ist es aber natürlich, wenn ich auf Rechnung kaufen kann, also wirklich erst dann bezahlen muss, wenn ich die Ware auch erhalten habe. Ansonsten wäre es wahrscheinlich am besten, mit einem Zahlungsmittel zu bezahlen, das einen zusätzlichen Schutz anbietet. Das kann zum Beispiel PayPal sein, wo es in der Regel ja auch einen Käuferschutz gibt.
Wenn man auf einen solchen Fake-Shop reingefallen ist und Brennholz gekauft, die Ware aber nicht erhalten hat - was kann man tun?
Dann muss ich wirklich schnell reagieren. Wenn ich das Geld überwiesen habe, sollte ich mit meiner Bank sprechen - und zwar so schnell wie möglich - und klären, ob es noch möglich ist, das Geld zurückzubuchen. Bei der Überweisung ist das Zeitfenster wirklich immer sehr, sehr klein. Wenn ich mit Kreditkarte bezahlt habe, habe ich vielleicht noch ein etwas größeres Zeitfenster. Aber auch da heißt es: schnell meine Bank kontaktieren, um das Geld vielleicht noch zurückholen zu können. Wenn ich mir sehr sicher bin, dass es sich bei dieser ganzen Sache um einen Betrug handelt, sollte ich das auf jeden Fall auch bei der Polizei anzeigen. Auch wenn ich natürlich damit rechnen muss, dass ich mein Geld am Ende nicht wiederkriege.
Was auch hilft: den entsprechenden Shop im Internet schlecht bewerten und die negativen Erfahrungen mit anderen teilen, um sie zu warnen. Das ist bei einschlägigen Plattformen möglich.
Sendung: hr-iNFO "Aktuell", 24.10.2022, 12 bis 15 Uhr
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