Jeden Sonntag erwähnen Millionen Christen in ihrem Credo den Namen eines römischen Beamten. Jeden Werktag klagen Menschen, auf Behörden oder in Krankenhäusern z.B., sie seien „von Pontius zu Pilatus geschickt“ worden. Wer alle Verantwortung von sich weist, zitiert ihn bis heute: „Ich wasche meine Hände in Unschuld“.

Wer war der Mann, der Jesus kreuzigen ließ? Henker oder Heiliger? Feigling oder Machtmensch? Alle historischen Quellen, auch die biblischen, färben Pilatus für ihre Absichten ein: Als Schwächling, als Schurke, als Bewunderer Jesu. Pontius Pilatus – in unzähligen Roman legendenumwobene Randfigur der Passionsgeschichte – ist am ehesten wohl die Symbolfigur für Entscheidungsschwäche. Ein Porträt.  

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