Die Vortragsreihe der Polytechnischen Gesellschaft geht in eine weitere Runde. Unter der Überschrift "Wie wieder Frieden?" lädt sie zur Diskussion spannender und kritischer Themen ein.
Laut einer Umfrage des Deutschen Beamtenbunds halten inzwischen 70 Prozent der Befragten den deutschen Staat für überfordert; sehr viele machen dies am Umgang mit Asylmigration fest. Migrationskritische Parteien von Rechts- und Linksaußen gewinnen an Zulauf. Die Debatte ist zunehmend polarisiert, manche sehen den gesellschaftlichen Frieden gefährdet. Davon lässt sich Ali Can nicht unterkriegen. Der mehrfach ausgezeichnete Sozialaktivist geht eher auf Versammlungen von Pegida und AfD und sucht das Gespräch mit deren Anhängern. Aggression und rassistische Diskurse sieht er als Ausdruck einer Angst, die er ernst nimmt und über die er offen mit den Menschen spricht. Was können wir von seiner Arbeit lernen? In seinem Vortrag geht Ali Can der Frage nach, inwiefern Miteinander-Reden vielleicht gegen die wachsende Polarisierung helfen kann.
Mit: Ali Can - Leiter des VielRespektZentrums in Essen
Moderation: Petra Boberg - hr INFO
Ali Can
Ali Can ist Sozialaktivist, Diversity-Trainer und Autor. Vor allem als Initiator der „Hotline für besorgte Bürger“ sowie 2018 des Hashtags #MeTwo ist er national wie international bekannt geworden. Anfang 2019 hat er das „VielRespektZentrum“ in Essen mitgegründet und leitet es seitdem. Sein aktuelles Buch ist im Dudenverlag erschienen („Mehr als eine Heimat - Wie ich Deutschsein neu definiere”.) 2021 hat Can zu Schulungszwecken die Antirassismus-Brille mit 360° Technologie entworfen sowie das Projekt “wAlman” gestartet, das neue Deutsche mit Fluchthintergrund zur Bundestagswahl 2021 befähigt. 2022 eröffnete Can in Brandenburg das Diversity Lab, ein Schulungsunternehmen für Diversität und Antirassismus. Für sein Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Jugenddemokratiepreis der BpB. Can ist zudem einer der jüngsten Ordensträger der Bundesrepublik (Bundesverdienstkreuz 2022).