Die Vortragsreihe der Polytechnischen Gesellschaft geht in eine weitere Runde. Unter der Überschrift "Wie wieder Frieden?" lädt sie zur Diskussion spannender und kritischer Themen ein.
Technologien der sog. Künstlichen Intelligenz erobern den Militärsektor. Schon heute ist moderne Kriegsführung stark abhängig von einer hochkomplexen satellitengestützten Infrastruktur, aus der heraus teilautonome Waffensysteme zu Luft, zu Wasser und zu Land operieren. Doch die künftigen technischen Entwicklungsperspektiven im Militärsektor sind geradezu atemberaubend: Drohnenschwärme, Präzisionsraketen, Kampfroboter: Was wir bislang aus der Science-Fiction kennen, wird in den kommenden Jahren zur Realität. Angesichts der wachsenden, globalen Konfrontation der Großmächte stellt sich die Frage, inwiefern auf diesem Gebiet eine internationale Kontrolle oder gar Einhegung der militärtechnischen Innovationsschritte möglich ist und wie, wenn überhaupt, eine effektive Rüstungskontrolle durch die Vereinten Nationen funktionieren kann.
Mit: Dr. Niklas Schörnig (Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung)
und Mediation Frankfurt
Moderation: Jens Borchers - hr INFO
Dr. Niklas Schörnig
Nach dem Studium der Politikwissenschaft und der Volkswirtschaftslehre in Frankfurt am Main und Southampton promovierte Niklas Schörnig als Stipendiat der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) mit einer Arbeit zur amerikanischen Rüstungsindustriepolitik der 1990er Jahre. Zuvor hatte er 2004 zwei Monate als Gastforscher an der Cornell University verbracht. Seit 2005 ist er im Programmbereich I „Sicherheits- und Weltordnungspolitik von Staaten“ der HSFK als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter tätig und war von 2008 bis 2009 gewähltes Mitglied des Vorstandes. Er vertrat im Wintersemester 2011/12 die Professur Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Universität Frankfurt. 2015 wurde er in den wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Theologie und Frieden (ithf) in Hamburg berufen. In seiner Forschung beschäftigt sich Schörnig unter anderem mit der technologischen und organisatorischen Transformation des Militärs, mit der Zukunft des Krieges und der Rüstungskontrolle und insbesondere Rüstungskontrolle für militärische Roboter.