In einer Zeit, da Realität und Satire oft kaum zu unterscheiden sind und Bundestagsdebatten zum absurden Theater geraten, hält der Wissenschaftskabarettist Vince Ebert die Fahne der Vernunft hoch.
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten, und zwar in Eberts aktuellem Programm "Vince of Change." Da heißt es: Kürzlich hat ein Mitglied der "Letzten Generation" ein Kind bekommen. In Berlin gibt es einen Senatsbeschluss, nach dem neue Straßen nur nach weiblichen Personen benannt werden dürfen -- Sackgassen inbegriffen. Eine neue Studie des Wirtschaftsministeriums zeigt, dass Solarparks auch nachts genügend Strom liefern können, wenn man die Anlagen unter Flutlicht betreibt. Technisch wäre das heute schon möglich. Aber die großen Konzerne verhindern das leider.
Der Diplom-Physiker, ehemalige Unternehmensberater und Powerpoint-Karaoke-Champion Vince Ebert haut gerne Oneliner raus und kalauert gnadenlos, aber immer wissenschaftlich fundiert. Seine Bilanz: Sind wir in den letzten Jahren rationaler, besonnener oder gar klüger geworden? Spoiler Alarm: Nein, sind wir nicht. Nur 18 % der Bevölkerung tragen einen Fahrradhelm, aber 91 % nutzen eine Schutzhülle für ihr Handy. In Zeiten, da die Realität immer mehr zur Satire wird und manche Regierungserklärung praktisch nicht mehr von einem "Postillon"-Artikel unterscheidbar ist, hält Vince Ebert ebenso trotzig wie bissig-witzig die Fahne der Vernunft hoch.